Zerrungen und Verstauchungen

Zerrungen und Verstauchungen gehören zu den häufigsten Verletzungen im Alltag und beim Sport. Diese Verletzungen entstehen, wenn Muskeln, Sehnen oder Bänder überdehnt oder überbeansprucht werden. Besonders betroffen sind Gelenke wie Knöchel, Knie, Handgelenke und Schultern.
- Zerrungen entstehen durch eine Überdehnung oder einen Riss der Muskelfasern oder Sehnen, häufig durch plötzliche Bewegungen oder übermäßige Belastung. Die typischen Symptome sind Schmerzen, Schwellungen und manchmal Blutergüsse.
- Verstauchungen betreffen die Bänder, die die Gelenke stabilisieren. Sie entstehen oft durch unglückliche Verdrehungen oder Stürze und führen zu Schmerzen, Schwellungen, Instabilität des Gelenks und eingeschränkter Beweglichkeit.
Symptome und erste Anzeichen
Akute Zerrungen und Verstauchungen sind durch plötzliche Schmerzen und Schwellungen im betroffenen Bereich gekennzeichnet. Betroffene können Schwierigkeiten haben, das Gelenk zu bewegen oder zu belasten. In einigen Fällen treten Blutergüsse auf, die auf eine Beschädigung von Blutgefäßen hinweisen.
Chronische Verletzungen dieser Art entwickeln sich langsam über einen längeren Zeitraum durch wiederholte Belastung und Überbeanspruchung. Betroffene können anhaltende, dumpfe Schmerzen und wiederkehrende Schwellungen verspüren.
Sofortmaßnahmen und weitere Behandlungsoptionen
Die ersten Maßnahmen bei einer Zerrung oder Verstauchung sind: Pause, Eis, Kompression und Hochlagerung.
- Pause: Ruhigstellung des betroffenen Körperteils, um weitere Verletzungen zu vermeiden.
- Eis: Kühlen der verletzten Stelle mit Eispackungen (nicht direkt auf die Haut legen) für 20 Minuten, vier- bis achtmal täglich, um Schwellungen und Schmerzen zu lindern.
- Kompression: Das Anlegen einer elastischen Bandage kann helfen, die Schwellung zu kontrollieren.
- Hochlagerung: Der verletzte Bereich sollte erhöht gelagert werden, um den Blutfluss zu reduzieren und Schwellungen zu verringern.
Nichtsteroidale Antirheumatika können zur Schmerzreduktion und zur Bekämpfung von Entzündungen eingesetzt werden.
Falls die Schmerzen und Schwellungen nach ein paar Tagen nicht nachlassen oder sich verschlimmern, sollte ein Arzt aufgesucht werden. In manchen Fällen kann eine Ruhigstellung mit einer Schiene oder einem Gipsverband erforderlich sein. Bei schwereren Verletzungen, wie einem kompletten Bänderriss oder Muskelriss, kann eine chirurgische Behandlung notwendig werden.
Zur Rehabilitation sind Physiotherapie und spezifische Übungen entscheidend, um die Beweglichkeit und Kraft des betroffenen Bereichs wiederherzustellen. Maßnahmen wie Wärmetherapie, Massage, Elektrostimulation und Ultraschalltherapie können die Heilung zusätzlich fördern.
Wann sollte man ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen?
Eine ärztliche Untersuchung ist ratsam, wenn die Schmerzen stark sind, das Gelenk ungewöhnlich instabil erscheint, erhebliche Schwellungen oder Blutergüsse auftreten, oder wenn eine Deformation sichtbar ist. Ein Arztbesuch ist auch notwendig, wenn die Beschwerden nicht nachlassen.
Rehabilitation und Prävention
Nach einer Zerrung oder Verstauchung ist es wichtig, langsam wieder in die Aktivität zurückzukehren. Der Fokus sollte auf einer schrittweisen Steigerung der Belastung liegen, beginnend mit sanften Bewegungsübungen, dann Dehnungen und schließlich Krafttraining zur Stärkung der Muskulatur um das betroffene Gelenk. Dehn- und Aufwärmübungen vor jeder sportlichen Aktivität sind entscheidend, um zukünftige Verletzungen zu verhindern.